Mission Zero Silbertal
ART | Ländliche Entwicklung Klimaschutz |
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AUFTRAGGEBER | Klimaschutzministerium BMK |
JAHR | 2020 |
Im Rahmen der Mission Zero Silbertal werden im Auftrag des österreichischen Klimaschutzministeriums in der ländlichen, touristisch geprägten Region des Silbertals Strategien entwickelt und erprobt, wie der Transformationsprozess in eine klimaneutrale Lebensweise bestmöglich gelingen kann. kairos als Auftragnehmer wird dabei von einer lokal eingerichteten Steuergruppe aus VertreterInnen der Gemeinde bestmöglich unterstützt. In einer Eröffnungsbilanz wurden die drei großen Handlungsfelder (1) Mobilität der Bevölkerung und Gäste, (2) Raumwärme und (3) Strom als wesentliche Aktionsfelder zur Reduktion der Klimagase identifiziert.
In der Steuergruppe werden jährliche Aktionsprogramme entwickelt und in der Umsetzung begleitet sowie die Kommunikationsmaßnahmen abgestimmt. Ein großer Schaukasten im Ort und die Homepage zerosilbertal.net dienen als zentraler Informationspunkt des Programms.
Neben mehreren großen PV-Anlagen wurden auch erste Ölheizungen durch Wärmepumpen oder Biomasseheizungen ersetzt. Mehrere - auch gemeinsam genutzte - Elektrofahrzeuge wurden angeschafft. Allen Gästen, die mit der Bahn anreisen, wird ein kostenloser Shuttle mit dem gemeinsam genutzten Elektrobus vom Bahnhof zur Unterkunft angeboten. Zusätzlich wird die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Gutscheine für den Sportgeräteverleih im Ort belohnt. Allen Interessierten stehen zudem Testangebote mit Elektrofahrzeugen sowie Beratung für die thermische Gebäudesanierung und Heizumstellung zur Verfügung.
Im Umfeld der Mission Zero entstand auch die erste erneuerbare Energiegemeinschaft im Ort, bei der die öffentlichen Einrichtungen untereinander Überschüsse von selbsterzeugtem Strom an andere Partner weitergeben können. In der ersten Projektphase arbeiten dabei Schule und Kindergarten als Verbraucher und PV-Stromerzeuger, Gemeindeamt und Bauhof mit dem gemeindeeigenen Trinkwasserkraftwerk und die mit Ökostrom betriebene Kristbergbahn zusammen.
Da die Gemeinde für die Errichtung eines zentralen Heizwerks eine zu zerstreute Siedlungsstruktur hat, wurden die Standorte aller noch existierender Ölkessel erhoben und daraus acht Gebiete identifiziert, in denen kleine, mit lokalem Waldhackgut betriebene Heizwerke mehrere Verbraucher über Mikronetze versorgen können. Für die Standorte außerhalb dieser Netze werden individuell passende Alternativen wie Wärmepumpen und thermische Sanierungen oder Pelletsanlagen vorgeschlagen.
Seit 2022 werden die Projektfortschritte in einer jährlichen Zwischenbilanz dokumentiert und der gemeinsame Reduktionspfad Richtung „zero“ aktualisiert.